Wer hilft in Deutschland bei der Firmengründung?
Um in Deutschland ein Unternehmen gründen zu können, bedarf es nicht viel. Jeder Jungunternehmer kann mit einer passenden Geschäftsidee seine Selbstständigkeit starten. Dennoch ist Firmengründung nicht immer einfach. Falls du Hilfe bei der Gründung deines eigenen Unternehmens benötigst, solltest du die nachfolgende Checkliste beachten.
Die Geschäftsidee – Der Businessplan
Der erste Schritt bei der Firmengründung ist stets eine gute Geschäftsidee. Nur mit einer passenden Idee und einem guten Geschäftskonzept kannst du als Unternehmer durchstarten.
Bei der Geschäftsidee solltest du darauf achten, dass sie ansprechend ist und dadurch Kunden findet sowie sich umsetzen lässt. Folglich benötigst du eine Idee, welche dir Kunden bringt. Eine Marktanalyse beispielsweise kann dir helfen, ob deine Geschäftsidee in deiner Umgebung gut ankommt oder ob sie generell benötigt wird.
Selbstverständlich kannst du auch ohne reichliche Überlegung und Marktanalyse mit einer Geschäftsidee durchstarten. Ideen, welche sich bisher als erfolgreich herausgestellt haben, kannst du jederzeit aufnehmen, gegebenenfalls verändern und für dein Unternehmen verwenden.
Anhand eines Businessplans sowie eines Finanzplans siehst du anschließend, wie du dein Unternehmen mit deiner Geschäftsidee am besten aufbaust und welche Kosten auf dich zukommen. Wir von Gewerbeanmeldung.com helfen dir gerne, falls du einen Businessplan erstellen möchtest. Wie du konkret bei der Führung und Gründung deiner eigenen Firma vorgehst, siehst du hier in unserer praktischen Checkliste.
Die Anmeldung
Um in Deutschland legal ein Unternehmen zu betreiben, musst du als Unternehmer einen langen Behördenweg zurücklegen. Bei einigen Behörden musst du vor dem Betrieb zunächst persönlich erscheinen oder dich mit ihnen in Verbindung setzen.
Viele Behörden melden sich gleichzeitig automatisch bei dir. Vor allem für Jungunternehmer kann sich der Behördenweg als mühsam herausstellen. Aus diesem Grund solltest du die einzelnen Behörden nacheinander aufsuchen oder mit ihnen Kontakt aufnehmen. Die wichtigsten Behörden für gewerbliche Unternehmer sind
- das Gewerbeamt bzw. Ordnungsamt
- das Finanzamt
- die IHK bzw. HWK
- das Handelsregister
- die Berufsgenossenschaft
- das statistische Landesamt
- die Bundesagentur für Arbeit
Das Gewerbeamt
In Deutschland gilt für jedes gewerbliche Unternehmen eine Anmeldepflicht beim zuständigen Gewerbeamt. Dieses befindet sich entweder in deiner Stadt oder in deiner Gemeinde. In manchen Gebieten übernimmt auch das Ordnungsamt diese Aufgabe.
Die Anmeldung entfällt für dich nur, wenn du zu den sogenannten freien Berufen gehörst, da sich diese bei ihrer zuständigen Künstlersozialklasse anmelden müssen. Freie Berufe sind unter anderem
- Ärzte
- Notare
- Erzieher
- Journalisten
- Rechtsanwälte
- Künstler
Bei der Anmeldung beim Gewerbeamt bzw. Ordnungsamt musst du alle notwendigen Unterlagen mitbringen oder einreichen. Standardmäßig wird die Anmeldung mit einem speziellen Anmeldeformular durchgeführt, welches du entweder vor Ort oder per Download im Internet bekommst.
In manchen Bundesländern und Gemeinden kannst du sogar dein Gewerbe vollständig online anmelden. Benötigst du Hilfe mit dem Ausfüllen des Anmeldeformulars, kannst du dich entweder an deinen zuständigen Bearbeiter oder an uns von Gewerbeanmeldung.com wenden.
Da du das ausgefüllte Formular per Post einreichen kannst, ist es dir gestattet, es mit nach Hause zu nehmen.
Sobald du das Anmeldeformular korrekt ausgefüllt sowie mit allen anderen Unterlagen wie einem Personalausweis und gegebenenfalls eigenen Unterlagen wie etwa Zeugnissen oder anderen Nachweisen eingereicht hast, musst du nur noch die Bearbeitungsgebühr entrichten.
Diese unterscheidet sich in jedem Bundesland, wobei sie generell zwischen 15 und 65 Euro beträgt. Anschließend bekommst du vom Gewerbeamt deinen Gewerbeschein.
Das Finanzamt
Du musst dich nicht sofort nach der Gewerbeanmeldung mit dem Finanzamt in Verbindung setzen. Das Gewerbeamt verständigt automatisch das für dich zuständige Finanzamt, woraufhin dieses dir den Fragebogen zur steuerlichen Erklärung zusenden.
Diesen Fragebogen musst du wiederum ausfüllen und zusenden. Du bekommst den Fragebogen ca. 14 Tage nach deiner Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt. Je früher du ihn ausfüllst und zurückschickst, desto schneller kann er wiederum bearbeitet werden. Vergisst du auf den Fragebogen oder ignorierst du ihn, können Bußgelder für dich auftreten.
Das Finanzamt vergibt dir deine Steuernummer, insofern du ein steuerpflichtiges Unternehmen führst. Deine Steuernummer musst du auf jeder Rechnung angeben. Alternativ kannst du deine Umsatzsteueridentifikationsnummer verwenden, welche speziell für den grenzüberschreitenden EU-Handel konzipiert ist.
Wenn du mit deinem Unternehmen als Kleinunternehmer starten möchtest, musst du zugleich auf dem Fragebogen die Kleinunternehmerregelung vermerken. Durch diese erhalten Kleinunternehmer steuerliche Vorteile.
Als Kleinunternehmer giltst du in Deutschland, wenn dein Umsatz im ersten Geschäftsjahr maximal 22.000 Euro beträgt und in den darauffolgenden Jahren den Höchstbetrag von 50.000 Euro nicht überschreiten. Bei Fragen solltest du dich an dein zuständiges Finanzamt wenden. Wir von Gewerbeanmeldung.com helfen dir ebenso gerne weiter.
Weitere Ämter und Behörden
Welche Ämter und Behörden du noch aufsuchen musst, hängt ganz von deinem Unternehmen ab. Nach der Firmengründung musst du beispielsweise Mitglied bei der Berufsgenossenschaft werden.
Die Mitgliedschaft ist nicht immer kostenlos, bietet dir jedoch gleichzeitig eine Versicherung bei Arbeitsunfällen für dich und potenziellen Mitarbeitern. Dir steht es somit frei, ob du die Versicherung durch die Berufsgenossenschaft in Anspruch nehmen oder dich selbst versichern möchtest.
Du hast eine Woche nach Firmengründung Zeit, dich bei deiner zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden, da dir sonst hohe Bußgelder drohen.
Der Eintrag ins Handelsregister muss zudem für alle gewerblichen Unternehmen durchgeführt werden. Häufig musst du einen Auszug aus dem Handelsregister bereits bei der Gewerbeanmeldung mitbringen.
Gegenüber dem statistischen Landesamt besitzt du zudem Berichtspflichten. Wenn du möchtest, kannst du hierbei beantragen, dich für drei Jahren von dieser Pflicht befreien zu lassen.
Bei der Bundesagentur für Arbeit musst du dich außerdem nur melden, wenn du planst, Mitarbeiter zu beschäftigen. Sobald ein oder mehrere Mitarbeiter in deinem Unternehmen tätig sind, ist die Meldung dort verpflichtend.
Die Industrie- und Handelskammer bzw. IHK sowie die Handwerkskammer bzw. HWK werden vom Gewerbeamt automatisch benachrichtigt. Hier ist die Mitgliedschaft Pflicht. Zugleich musst du einen Mitgliedsbeitrag zahlen. Dieser entfällt für dich nur, wenn du dein Unternehmen nicht im Handelsregister einträgst oder dein Unternehmensertrag nicht 25.000 Euro überschreitet.
Der Mitgliedschaftsbetrag kostet dich jährlich zwischen 30 und 300 Euro je nach Unternehmensgröße. Für Kleinunternehmer existieren hierbei eigene Beiträge und Befreiungsgrenzen.
Der eigentliche Betrieb
Ein Unternehmen Gründen ist mit der Anmelde- und Planungsphase noch nicht abgeschlossen. Auf dich warten vor oder nach dem Behördenweg noch weitere Schritte, damit du deine Firmengründung erfolgreich abschließen kannst. Unter anderem musst du
- einen geeigneten Standort suchen
- gegebenenfalls Zulassungen anfordern
- deinen Arbeitsort einrichten
- deine Dienste aktiv anbieten und bewerben
- Kunden ansprechen und erhalten
- dein Unternehmen finanzieren
Als geeigneter Standort bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für dich an. Hierbei musst du beachten, welche Firma du gründen möchtest. Ein Handwerksunternehmen beispielsweise benötigt einen geeigneten Standort und eine passende Einrichtung.
Manche Unternehmen können zudem nicht ohne besondere Zulassungen geführt werden. Aus diesem Grund solltest du dich früh genug erkundigen, ob du deine Firma ohne Zulassung gründen kannst. Ist dies nicht der Fall, musst du die speziellen Zulassungen vor dem eigentlichen Betrieb anfordern.
Der Betrieb einer eigenen Firma sowie der Kontakt mit potenziellen Kunden sind zudem immer mit Kosten verbunden.
Viele Jungunternehmer führen die Unternehmensgründung mit nur wenig oder keinem Eigenkapital durch, wodurch sie auf Förderungen, Darlehen oder anderen Formen von Fremdkapital angewiesen sind. Beachte, dass deine Firma nur erfolgreich bleiben kann, wenn du sie finanzieren kannst. Hat sich deine Firma erst einmal etabliert, kannst du nämlich mit Stammkunden und weniger Werbeaufwand rechnen.
Einfache Gründung für jede Firma
Um in Deutschland eine Firma gründen zu können, benötigst du nicht viel. Jedoch solltest du schrittweise vorgehen, da du unter anderem
- einen Businessplan erstellen
- dein Unternehmen anmelden
- alle notwendigen Unterlagen und Zulassungen anfordern
- einen Standort auswählen
- Kunden gewinnen
musst. Unsere praktische Checkliste hilft dir dabei jederzeit weiter. Zudem kannst du dich immer an uns von Gewerbeanmeldung.com wenden, falls du weitere Fragen hast.
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